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Fortbildungen für Weiterbildungsassistenten
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31. Sächsische Balint Tagung – Balintgruppe, IFA-Gruppe, Leiterseminar
Freitag, 31.03.2023 - Sonntag, 02.04.2023
Das von Michael Balint (1896-1970) entwickelte und nach ihm
benannte Prinzip der Gruppenarbeit wird seit über 50 Jahren
angewandt. Ziel ist es, Ärzte* und weitere im psychosozialen
Versorgungsbereich tätige Berufsgruppen für die Bedeutung
unbewusster Aspekte in der Beziehungsgestaltung und im
Umgang mit ihren Patienten/Klienten zu sensibilisieren. Balintgruppen sind Teil der medizinischen und therapeutischen
Aus-, Weiter und Fortbildung.
In einer Balintgruppe beschäftigen sich 8-12 Teilnehmer aus
medizinischen und /oder psychosozialen Arbeitsbereichen
über 1,5 Std. unter der Moderation eines ausgebildeten Balintgruppenleiters mit einer „Arzt-Patient-Beziehung“. Als „Fall“
werden aktuelle oder frühere Begegnungen mit Patienten mit
dem Ziel vorgestellt, diese besser zu verstehen. Die Fallvorstellung erfolgt aus der subjektiven Erinnerung, ohne dass hierbei
Aufzeichnungen oder eine Krankendatei benutzt werden. So
entsteht sowohl beim jeweiligen Referenten als auch bei den
Gruppenteilnehmern ein erlebnis- und gefühlsnaher Eindruck
der vorgestellten Beziehung.
Die zuhörenden Gruppenmitglieder geben anschließend ihre
Eindrücke, ihre Gefühle und Phantasien zum vorgestellten Fall
wieder. Das subjektive Erleben des Patienten und des Arztes,
ihre Gesamtpersönlichkeit und die bio-psycho-soziale Dimension des Behandlungsfalles werden gemeinsam angeschaut
und hinterfragt. Hieraus entsteht ein erweitertes, multiperspektivisches Bild der Arzt-Patient-Beziehung („Übertragung
und Gegenübertragung“). Der Vortragende bekommt Anregungen für neue Sichtweisen, blinde Flecken werden erhellt, damit
verbundene Gefühle werden intensiviert. Er erkennt seine eigenen Muster und deren Wirkung auf den Patienten. Es kommt zu
einer emotionalen Entlastung des Referenten. Die Gruppenmitglieder teilen am Beispiel der vorgestellten Begegnung diese
Erfahrung. Die Balintgruppe ermöglicht somit eine auf die unmittelbare Beziehung fokussierte Selbsterfahrung, die allmählich zu einer „begrenzten, aber doch wesentlichen Wandlung
in der Einstellung und Persönlichkeit führt“ („Umstellung der
Einstellung“).
Das Ergebnis einer aus verschiedenen Perspektiven geklärten
Arzt-Patient-Beziehung kommt sowohl dem Arzt, seinem Patienten, aber auch den übrigen Teilnehmern der Balintgruppe
zugute. Balintgruppen dienen sowohl der Qualitätssicherung
in der ärztlichen und therapeutischen Arbeit als auch der persönlichen Burnout-Prävention.